Vier Evangelisten
1963-1966
Der mächtige rechteckige Block aus Kirchheimer Muschelkalk, an Sarkophag
wie an Altar erinnernd, ist in die Mitte einer rechteckigen Wiese zwischen westlichem
Treppenzugang, Gebäuden und östlichen Grabfeldern situiert, umstanden
von den vier Randbaumgruppen. Durch die plastische Gestaltung der vier Ecken
und vier Seiten des Blocks wächst dem Ganzen hohe Symbolik zu. Die Zahl
Vier ist die Symbolchiffre der vollkommenen Welt. Der Block selbst ist vom Boden
abgehoben durch die vier monolithischen Eckskulpturen, einem Engel, einem Löwen,
einem Stier und einem Adler, die vier Evangelistensymbole, tetramorph aus den
Visionen des Hesekiel, geflügelte Götter der vier Haupttore Babylons:
Nebo, Marduk, Nergal und Ninurta. Vier weitere Zeichen sind an den Seiten eingemeisselt:
das Kreuz und der Weltapfel des Kaisers, der Fisch und das Rad mit den fünf
harmonikalen Speichen. Diese Grossplastik bleibt ein formaler Höhepunkt
im Panorama der Kunstkreditleistungen, von hoher gültigkeit.
Robert T. Stoll, in: Kunst für Basel. Hrsg.
Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Verlag Schwabe, Basel 1994, S. 76